Pubertät vs. Wechseljahre

Kann man die Wechseljahre eigentlich mit der Pubertät vergleichen?

Also, ich finde schon! Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich komme mir an manchen Tagen vor, wie damals mit 13 Jahren, als ich mitten im Gefühlschaos meiner Pubertät steckte.

Und es ist doch so: Bei beiden herrscht gerade komplettes Hormon- und Gefühlschaos. Erst „Himmelhoch jauchzend“ und Sekunden später „zu Tode betrübt“. Der Körper verändert sich, wir finden uns doof und andere auch, unser Zyklus spielt verrückt und verunsichert blicken wir auf den neuen Lebensabschnitt, der sich gerade vor uns auftut.

Der kleine, aber feine Unterschied liegt darin, dass die Pubertät im Vergleich zu den Wechseljahren als das akzeptiert wird, was es ist: als ein ganz normaler Entwicklungsprozess im Leben einer Frau (oder eines Mannes). Wir üben uns in Verständnis und Mitgefühl mit unseren Teenies, auch, wenn das manchmal gar nicht so leicht ist.

Die Wechseljahre hingegen werden oft von außen belächelt, ignoriert, tabuisiert und mit den Worten „stell dich nicht so an“ (auch von uns Frauen selbst) in die unterste Schublade verfrachtet. Unsere eigenen Bedürfnisse nehmen wir nicht wahr bzw. wir fühlen uns mies dabei, dass wir überhaupt welche haben! Dabei ist Verständnis und Mitgefühl in dieser herausfordernden Lebensphase so wichtig. Vor allem uns selbst gegenüber!

Es ist außerdem sehr wichtig, dass wir mit unseren Familienangehörigen darüber reden. Gerade dann, wenn vielleicht die Wechseljahre mit der Pubertät unserer Kinder aufeinanderprallen, ist gegenseitiges Wissen und Verständnis so wichtig und mancher Konflikt lässt sich vielleicht sogar vermeiden.

Um Hilfe und Verständnis zu bitten, ist keine Schwäche! Du bist keine Maschine, die auf Knopfdruck immer dieselbe Leistung erbringen kann. Wir sind so viele, die da gerade durch gehen. Deshalb sollten wir zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen ❤️